Am 12. September trafen wir uns wieder im Fernfahrer in Thyrow

Wieder war der zweite Sonnabend im September Treffpunkt für ehemalige Lehrlinge. Es war das dritte Treffen in Folge und wir hatten das warme freundliche Herbstwetter auf unserer Seite. Die Jacken konnten im Auto bleiben und wir machten uns nach dem Mittagessen im Fernfahrer in Thyrow auf den Weg in das LWH nach Großbeuthen. Leider war von Stefan Icking nichts zu sehen. Vor einem Jahr erlebten wir den Beginn einer Renovierung des Saales. Mit großem Aufwand wurden die Fenster und die beiden seitlichen Eingangstüren aufgearbeitet. Es hätte ein Anfang sein können um dem Haus wieder eine Perspektive zu eröffnen. Diese Arbeiten sind ins Stocken geraten und der Eindruck mit dem wir das LWH verließen drücken diese beiden Bilder aus:

An der Kiesgrube wurde uns deutlich, dass mehr als 50 Jahre seit unserer Lehrzeit vergangen sind und die alte Badestelle nicht mehr zu finden ist. Wo war die kleine Insel, zu der man vom Ufer aus hin tauchen konnte?  Die Wasserfläche hat heute eine Form die so gar nicht zu unseren Vorstellungen passte. Hier haben russische Panzer und danach 25 Jahre natürlicher Wildwuchs das ihre getan und nichts mehr übrig gelassen, was sich mit unseren Erinnerungen deckte.

Hildegard Kuschnier (vielen von uns noch als Frau Malendrian im Vorzimmer von Herrn Abromeit in Erinnerung) machte dann den Vorschlag, noch einen Abstecher zum Friedhof von Großbeuthen zu machen. Obwohl wir ja alle drei Jahre in Beuthen lebten, kannte keiner von uns den Friedhof. Wir erfuhren, dass der kleine Friedhof an der Straße nach Trebbin gelegen, als Bauernfriedhof bezeichnet wurde. Auf diesem wurden früher ausschließlich

Großbeuthener Bauern beerdigt. Für die sogenannten „kleinen Leute“ war der Friedhof vorbehalten, den wir heute besucht haben.
Es ging über holprige Sandwege, zwischen den beiden Kiesgruben, und dann links in Richtung der ehemaligen Schweinezucht. Eine neu gebaute kleine Trauerhalle zeigte an, dass wir das Ziel erreicht hatten. Grabsteine viele Jahrzehnte alt und Steine mit Jahreszahlen von 2014 legten Zeugnis davon ab, dass hier, mehrere Kilometer von Großbeuthen entfernt, Verstorbene beerdigt werden. Auch Kleinbeuthen nutzt diesen Friedhof.

 

Wir standen vor dem Grab von Hans-Joachim Jost. Für uns war er immer nur Hans Jost, unser Lehrausbilder. Jeder der ihn kannte und während seiner Berufsausbildung mit ihm zu tun hatte, wusste nur Gutes zu berichten. Wir haben Vieles was mit der praktischen Arbeit zu tun hatte, von ihm gelernt. Und wenn es einmal nicht so funktionieren wollte, war sich unser Lehrausbilder nicht zu schade selbst mit Hand anzulegen. Lehrlinge die nicht zu seinem Ausbildungsjahrgang gehörten kannten ihn als Ausbilder im militärischen Mehrkampf. Beuthener Mannschaften, Frauen und Männer, nahmen erfolgreich an Bezirksmeisterschaften und 1963 an der DDR Meisterschaft im militärischen Mehrkampf teil. Urkunden die die Erfolge belegten, hingen im Vorraum des Lehrlingswohnheims.

Rinderzuchtlehrlinge erinnern sich noch an Frau Hannemann, die neben Frau Krause und Christian Köhn für die Lehrausbildung in den Rinderställen zuständig war. Frau Hannemann, die inzwischen Frau Petersdorf heißt, nahm zusammen mit Ihrem Ehemann ebenfalls an unserem Treffen teil.

Der Nachmittag fand dann seinen Abschluss bei Kaffee und Kuchen wieder im Fernfahrer in Thyrow. Bilder der vorigen Treffen wurden gezeigt und wir hatten alle das gute Gefühl, einen gelungenen Nachmittag erlebt zu haben. Dieses Mal waren auch Ehepartner dabei und Befürchtungen, dass diese sich unter „Fremden“ langweilen könnten, haben sich nicht bestätigt. Fünf „Ehemalige“ haben sich in Vorbereitung auf das Treffen bei mir entschuldigt und bedauert, dass die dieses Mal nicht teilnehmen können.

Für das Treffen im nächsten Jahr, es findet am 10.09.2016 wieder im Fernfahrer in Tyrow ab 12.00 Uhr statt, ist der Raum reserviert und der Platz reicht durchaus noch für mehr Teilnehmer als in diesem Jahr aus.